Wirtschaftsfaktor Tourismus
Wichtige Säule für Bayerns Stärke
Bayern ist das beliebteste Reiseland in Deutschland. Die Zahlen sind beeindruckend: Im Jahr 2022 haben rund 34 Millionen Gäste über 92 Millionen Übernachtungen im Freistaat gebucht. Interessant ist aber vor allem die wirtschaftliche Kraft, die sich dahinter verbirgt: 2019 gaben die Gäste in Bayern rund 47,5 Milliarden Euro für touristische Güter und Dienstleistungen aus. Die Branche erwirtschaftete eine gesamte Bruttowertschöpfung von 28,2 Milliarden Euro, was 4,9 Prozent der gesamten bayerischen Wirtschaftsleistung entspricht. Spätestens dadurch wird deutlich, dass der Tourismus zu den kräftigsten Motoren der bayerischen Wirtschaft gehört.
Bruttowertschöpfung
(direkt und indirekt)
Euro
Touristischer Gesamtkonsum
Euro
Erwerbstätige
(direkt und indirekt)
Für Menschen, die sich mit der Tourismusbranche noch nicht näher beschäftigt haben, sieht es meistens so aus, als würde der touristische Umsatz eigentlich nur in Hotels und Pensionen erzielt, in Restaurants und Wirtschaften, in Skischulen und Thermen. In Wirklichkeit aber ist der Tourismus eine sogenannte Querschnittsbranche. Das heißt, von ihm profitieren auch jede Menge andere Wirtschaftszweige. Hotels beispielsweise müssen errichtet, ausgestattet und instandgehalten werden – das sorgt für Umsatz im Baugewerbe, in der Möbelindustrie, bei Elektroinstallateuren, Malermeistern, Schreinern und vielen anderen mehr. Auch der Einzelhandel, die Landwirtschaft und viele Dienstleistungsbereiche von der Autovermietung über die Schiffsfahrt bis hin zu Fahrradverleih und Gesundheitsangeboten sorgen für touristischen Umsatz.
Aber die Bedeutung der Branche als konjunkturelle Triebfeder reicht noch wesentlich weiter: Das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie hat festgestellt, dass der Tourismus rund 548.000 Arbeitsplätze in Bayern sichert. Er schafft an vielen Stellen neue Einkommensmöglichkeiten und Beschäftigungsverhältnisse – und das in sämtlichen Qualifikationsstufen von der ungelernten Saisonkraft bis zur hochqualifizierten Management-Vollzeitstelle. Die Tourismusbranche ist also auch ein wichtiger Jobmotor in Bayern. Aber nicht nur den Urlaubsmachern, die unmittelbar im Tourismus arbeiten, auch den anderen Einheimischen ist klar, was es bedeutet, wenn dank der Tourismusbranche in der Heimatregion gute Beschäftigungsverhältnisse herrschen.
„Die Tourismusbranche stellt für ländliche Regionen oft den zentralen Wirtschaftsfaktor dar und trägt somit zur direkten und indirekten Wertschöpfung bei.“
Der Tourismus bewirkt auch bei den Kommunen viel Gutes: Die Steuereinnahmen können in neue (Freizeit-)Infrastrukturprojekte investiert werden, von denen Einheimische und Tourist*innen gleichermaßen profitieren und die Lebensqualität für alle kontinuierlich und nachhaltig verbessern. Wenn Rad- und Wanderwege (aus-)gebaut, Schutzgebiete erhalten und kulturelles Erbe geschützt werden, werden auch die Lebens-, Erholungs- und Arbeitsräume der einheimischen Bevölkerung gesichert und gefördert. Im besten Fall entsteht daraus ein dynamischer Investitions- und Entwicklungskreislauf, der allen Bürgerinnen und Bürgern von Bayern zugutekommt und zeigt: Tourismus tut allen gut.