Zukunftsbranche Tourismus

Bereit für neues Reisen

Die Zeiten waren schon einmal einfacher, keine Frage. Aber was bedeutet das für den Tourismus? 3 Gründe, warum der Tourismus eine Zukunftsbranche ist – und wie er zukünftig aussehen soll.      

Tourismus in Bayern ist…

Ein Mann paddelt im Sonnenlicht mit seinem Stand-Up-Paddle über einen See.
© erlebe.bayern – Peter von Felbert

1. Krisensicher

Untersuchungen zeigen, dass die Reiselust in Deutschland ungebrochen und krisenfest ist. Nach klassischen Konsumausgaben wie für Autos, Möbel oder Restaurantbesuche steht das Reisen bei den Deutschen nach wie vor an erster Stelle. In Krisenzeiten reist man gegebenenfalls etwas anders als sonst – doch nach wie vor gilt „Urlaub muss sein“. Und mit 92,3 Mio. Übernachtungen bei 34,2 Mio. Gästeankünften war Bayern 2022 erneut das beliebteste Reiseziel innerhalb Deutschlands. Bayern kann sich also auch in Zukunft auf viele Gäste und entsprechende Umsätze sowie viele krisensichere Arbeitsplätze freuen.

2 Wanderer treffen in sommerlicher Berglandschaft auf einen Landwirt, sie begrüßen sich.
© erlebe.bayern – Gert Krautbauer

2. Authentisch & Emotional

Während das Reisefieber unverändert hoch bleibt, so ändern sich die Reisewünsche und -vorstellungen der Deutschen. Das Zukunftsinstitut hat einen neuen Reisetrend ausgemacht: „Resonanztourismus“. Dahinter steckt der zunehmende Wunsch der Menschen, auf Reisen nicht nur oberflächlich unterhalten, sondern vor allem emotional berührt zu werden. So, dass man sich möglichst lange noch an die Reise erinnert. Reisende suchen also verstärkt authentische, tiefe Erfahrungen und echte Begegnungen mit den Menschen aus der Urlaubsregion. Und zwar abseits des touristischen Mainstreams, weit weg von Oberflächlichkeit und Touristenrummel.

Bayern bringt die allerbesten Voraussetzungen mit, um dieses Bedürfnis nach Authentizität und Resonanz zu stillen. Denn die Kreativität und Bereitschaft der Bayern, den Gästen bewegende Momente zu ermöglichen, sind groß. Und ohne eine positive Einstellung der Einheimischen gegenüber dem Tourismus kann Resonanztourismus, können echte Begegnungen zwischen Gästen und Gastgebern auch gar nicht stattfinden.

Käse-Affineur Thomas Breckle schneidet ein Stück von einem großen Käselaib ab.
© erlebe.bayern – Gert Krautbauer

3. Nachhaltig

Das große Bedürfnis nach Nachhaltigkeit wird die Zukunftsbranche Tourismus prägen. Und auch hier ist das Urlaubsland Bayern schon bestens aufgestellt. Nicht nur, weil nachhaltiges Handeln ohnehin tief in der bayerischen Lebensart verwurzelt ist und weil traditionelles Wirtschaften in und mit der Natur in Bayern eine lange Tradition besitzt. Auch die Wertschätzung für regionale Erzeuger und für hochwertiges Handwerk ist im Freistaat sehr groß. Auf dieser gewachsenen Basis lassen sich nachhaltige Tourismuskonzepte entwickeln, die ökologisch und sozial sinnvoll sind – und eine echte Wertschöpfung für die Regionen bedeuten.

Ein Beispiel für modernes und nachhaltiges Tourismusmanagement ist der „Ausflugsticker Bayern 2.0“. Hiermit können Besucherinnen und Besucher die Auslastung von touristischen Anziehungspunkten und Parkplätzen überprüfen, noch bevor sie sich auf den Weg dorthin machen, und dann eventuell Alternativziele und -routen ansteuern. Der Effekt: weniger Staus, weniger Menschenmassen und weniger „Overtourism“-Frust bei Gästen und Einheimischen.

Viele große Käselaibe liegen in einem Regal.
© erlebe.bayern – Gert Krautbauer
Eine Frau kauft in einem kleinen, regionalen Käseladen ein.

Ein zukunftsfähiger Tourismus ist gut für alle. In der Praxis sieht das so aus:

  • Tourismus soll die Lebensqualität von Gästen und Einheimischen gleichermaßen erhalten und weiter steigern.
  • Die Bevölkerung soll in die Lebensraumentwicklung mit einbezogen werden, um die Bedürfnisse von Einheimischen und Gästen ins Lot zu bringen.
  • Sinnvolle und nachhaltige Investitionen sowie die Förderung einer modernen Freizeitinfrastruktur durch dementsprechende politische Agenden auf kommunaler Ebene.
  • Investitionen in personelle Ressourcen, um die Qualität der Dienstleistungen und Freizeitangebote weiterhin gewährleisten und die gewünschten Resonanzerfahrungen bei den Gästen ermöglichen zu können.

In Bayern trifft die Zukunftsbranche Tourismus mit ihren neuen Trends und Reisebedürfnissen daher auf beste Voraussetzungen.

Stimmen aus der Branche

„Der Blick über die Schulter eines Korbflechters oder die Mithilfe beim Backen von Lebkuchen steigert die Wertschätzung für die Herstellung regionaler Produkte ungemein. Der direkte Kontakt mit den lokalen Produzenten eröffnet neue Sichtweisen und verstärkt die emotionale Bindung an die Region.“

Tourismusverband Franken e.V.

„Um die großen Potenziale im bayerischen Tourismus besser auszuschöpfen, müssen wirtschaftliche Stabilität und klimagerechte touristische Angebotsgestaltung in Einklang gebracht und die Möglichkeiten der Digitalisierung konsequent genutzt werden. Der Staat muss den Rahmen dafür schaffen, dass innovative Konzepte der bayerischen Tourismuswirtschaft erfolgreich umgesetzt werden können.“

vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V.

„Deutschland ist Reiseweltmeister – und dank einer gut ausgebauten Infrastruktur, einer Vielzahl hochattraktiver Urlaubsregionen und Angebote für jede Zielgruppe wählen die meisten Deutschen ihr eigenes Land, und hierbei ganz vorne Bayern und Oberbayern, als Reiseziel.“

Oswald Pehel, Geschäftsführer Tourismus Oberbayern München e.V.

„Bayern ohne Tourismus wäre nicht mehr Bayern. Und damit Bayern auch zukünftig ein attraktiver Lebens- und Urlaubsraum bleibt, braucht es Menschen, die gerne mit und für Menschen arbeiten.“

Prof. Dr. Alfred Bauer, Leiter des Bayerischen Zentrums für Tourismus

„Unser Ziel ist es, digitale und nachhaltige Aspekte in die gesamte Angebotskette zu implementieren.“

Dr. Michael Braun, Vorstand Tourismusverband Ostbayern

„Nachhaltigkeit sowie Naturnähe sind die Themen der touristischen Zukunft und die Campingbranche lebt sie bereits heute. Wir sind bereit.“

Landesverbandes der Campingwirtschaft in Bayern e.V.