Armin Kling – Senn in Skistiefeln
Dank Armin Kling, Bergbauer und Skilehrer in Obermaiselstein, machen nicht nur Urlaubsgäste, sondern auch wir Einheimischen bei der Abfahrt eine gute Figur und kriegen jede Kurve.
Was machst du so den ganzen Tag? Ich bin Landwirt in der zwölften Generation. Wir haben einen Bergbauernhof mit Milchvieh im Allgäu. Das heißt, ich stehe in der Früh um halb fünf Uhr auf, melke und füttere die Kühe, versorge die Kälber, danach kümmere ich mich je nach Jahreszeit um die Wiesen, um das Heu, oder ich werkle und repariere etwas auf dem Hof. Im Winter genieße ich die Pause von der Feldarbeit und arbeite nebenbei als Skilehrer.
Du hast also zwei Jobs – in der Landwirtschaft und im Tourismus?
Im Prinzip ja, aber man kann das gar nicht auseinanderhalten. Mit meiner Arbeit als Bauer helfe ich mit, unsere Bergnatur zu bewahren, die sich ohne Landwirtschaft verändern würde, denn wenn unsere Tiere hier nicht weiden würden, dann würden die Flächen schnell verwuchern. Auf unserem Bauernhof in Obermaiselstein vermieten wir auch Ferienwohnungen an Touristen, die kommen, um unser authentisches Landleben und unsere wunderschöne Landschaft zu genießen.
Was magst du an deiner Arbeit?
Dass ich jeden Abend sehen kann, was ich gemacht habe. Dass ich trotz der vielen Arbeit genug Zeit habe für die Familie. Und dass sich andere Menschen an dem, was wir tun, erfreuen können. Sei es in Form von Milch, Käse oder Butter. Oder in Form unserer schönen Natur.
Wie profitieren Einheimische von deiner Arbeit?
Wenn es die Landwirtschaft der Bergbauern nicht gäbe, würde sich unsere Gebirgsnatur grundsätzlich verändern. Durch meine Arbeit erhalte ich sie ein Stück weit. Und das ist gut für alle, Einheimische und Gäste. Und was meine Arbeit als Skilehrer betrifft: Das Skifahren müssen auch die Einheimischen erst mal lernen!
Was bringt dir der Tourismus persönlich?
Ich habe ja viel Kontakt zu den Gästen. Dadurch bekomme ich immer wieder neue Eindrücke, Informationen und Ideen. Und das ermöglicht mir einen schönen Blick über den Tellerrand hinaus.
Und was bringt der Tourismus deinem Ort?
Ich sehe schon, wie wichtig der Tourismus für uns alle hier ist. Er ist eine große Wirtschaftskraft, schafft auf alle Fälle eine gewisse Anzahl an Arbeitsplätzen. Er trägt auch mit dazu bei, dass traditionelles Handwerk und Brauchtum erhalten bleiben. Das sind Kulturgüter, von denen die ganze Region etwas hat. Außerdem würde es ohne Tourismus wahrscheinlich gewisse Infrastrukturen wie Freizeiteinrichtungen, Fahrrad- und Wanderwege oder öffentliche Verkehrsmittel nicht geben.