Evi Sachenbacher-Stehle – Gastgeberin mit Goldmedaille

Skilehrerin, Ferienwohnungsvermieterin und Nachhaltigkeitsmanagerin aus Fischen im Allgäu

Ich heiße Evi Sachenbacher-Stehle, bin 42 Jahre alt und komme ursprünglich aus Oberbayern, aus Reit im Winkl. Mittlerweile lebe ich in Fischen im Allgäu mit meinem Mann und unseren beiden, fünf und sieben Jahre alten Töchtern. Seit einiger Zeit übe ich gleich mehrere Berufe aus: Mama, Skilehrerin, Gastgeberin und Sustainability Managerin bei einem Naturkosmetikunternehmen.

© Simone Zehnpfennig/Allgäu GmbH

Beruf oder Berufung – warum liebst du deine Arbeit?

Ich komme aus dem Wintersport, habe als Langläuferin und Biathletin zwei Gold- und drei Silbermedaillen sowie etliche WM-Medaillen und Weltcups gewonnen. Ich finde es toll, dass ich weiter in diesem Umfeld tätig sein kann. Zuhause bei meinen Eltern hatten wir früher auch schon ein Gästehaus, und es ist sehr schön, dass wir auch jetzt wieder Gäste beherbergen. Denn wir vermieten zwei große Ferienwohnungen für Familien.

Bist du Newcomerin oder alter Hase? 

(lacht) Mit 42 Jahren bin ich schon ein alter Hase, denn ich komme ja aus dem Sport und auch die Zimmervermietung kenne ich von klein auf.

Wann bist du das erste Mal auf Skiern gestanden?

Ungefähr mit zwei Jahren habe ich meine ersten Versuche gemacht, aber das ist ganz normal bei uns in den Bergen, da wächst man mit Skiern auf.

Wie bist du zu deinen beruflichen Aufgaben gekommen?

In das Skischulgeschäft bin ich genauso wie in meine Sport- und Gastgeberkarriere hineingewachsen. Denn für meinen Mann, der ja auch aus dem Skileistungssport kommt, war schon immer klar, dass er die Skischule seines Vaters übernimmt, die hat nämlich schon sein Opa gegründet. So betreiben wir zusammen mit dem Schwager meines Mannes nun zwei Skischulen, eine oben am Riedbergpass in Grasgehren und eine unten in Fischen. Ich gebe dort auch Skikurse für Kinder sowie Langlauf- und Biathlonkurse. Zudem habe ich Ernährungsberatung an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement studiert und eine Weiterbildung zur Sustainability Managerin gemacht und in den vergangenen zwei Jahren bei einer Naturkosmetikfirma gearbeitet. Dort war ich für Nachhaltigkeit zuständig. Jetzt trete ich aber etwas kürzer, schließlich bin ich auch noch Mama und will möglichst viel Zeit mit meinen Mädels verbringen.

Dein typischer Joballtag – wie würdest du ihn beschreiben?

An den Vormittagen im Winter, wenn die Kinder im Kindergarten und in der Schule sind, gebe ich Skikurse. Nachmittags sind die Ferienwohnungen dran, da gibt es auch immer viel zu tun.

Wenn du an deine Arbeit denkst, was macht dich besonders stolz?

Bei all meinen Jobs finde ich es sehr schön, dass ich mit Menschen arbeiten darf und dabei auch die Verbundenheit zur Natur im Zentrum steht.

Wie profitieren Einheimische von deiner Arbeit?

Sie können bei uns Skifahren und Skilanglaufen lernen. Zudem empfehlen wir unseren Ferienwohnungsgästen einheimische Gaststätten und Geschäfte, die dann von deren Besuch profitieren. Wir haben auch einen Skiverleih dabei, in dem sich einheimische Erwachsene und Kinder gutes Material mieten können und es nicht extra kaufen müssen.

Was ist deine Rolle als Urlaubsmacherin?

Wir bieten eine Unterkunft, um im schönen Allgäu Urlaub machen zu können. Das ist für viele Städter und Leute aus dem hohen Norden schon etwas Besonderes. Durch unsere Skischulen haben wir auch die Möglichkeit, die Freizeit unserer Gäste aktiv mitzugestalten.

Was bringt der Tourismus dir persönlich? Und dem Ort? 

Wir verdienen unser Geld damit, ohne Gäste wäre das nicht möglich. Unserem Ort bringt der Tourismus eine florierende Wirtschaft, die für einen Großteil der Einwohner ihre Existenz bedeutet. Denn ohne Tourismus würde es hier in den Bergen kaum etwas geben.

© Simone Zehnpfennig/Allgäu GmbH
© Simone Zehnpfennig/Allgäu GmbH
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