Ljiljana Jovanovic – Expertin für magische Momente

Reiseverkehrskauffrau und Teamleiterin im Urlaubscenter der Raiffeisen Vertriebs GmbH, München

Mein Name ist Ljiljana Jovanovic, ich bin 36 Jahre alt und komme aus München. Meine Familie stammt ursprünglich aus Serbien, ich bin aber in München geboren. Ich bin  Reiseverkehrskauffrau und ich arbeite als Teamleiterin im Urlaubscenter der Raiffeisen Vertriebs GmbH am Oberanger, einem Reisebüro gleich gegenüber dem Jakobsplatz.

© Ljiljana Jovanovic

Beruf oder Berufung – warum liebst du deine Arbeit?

Meine Arbeit ist wie ein Hobby für mich, bei dem ich meine Ideen und meine Kreativität ausleben kann. Mein Beruf ist durch und durch positiv. Denn fast alle unserer Kunden verlassen mit einem Lächeln unser Büro, und da lächle ich dann automatisch mit – und das macht einfach Spaß!

Bist du Newcomerin oder alter Hase?

Ich bin so was wie ein alter Hase, denn ich mache den Job schon seit 20 Jahren.

Wie bist du zu deiner derzeitigen Tätigkeit gekommen? War es schon immer dein Traum?

Nach der Schule hatte ich zwei Wunschberufe: Rechtsanwaltsfachangestellte oder Reiseverkehrskauffrau in einem Reisebüro. Meine Cousine hat damals schon als Reiseleiterin gearbeitet und mir immer von ihrem Beruf vorgeschwärmt. So begann ich meine Ausbildung zur Reiseverkehrskauffrau am Münchner Flughafen. Das war auch eine ideale Möglichkeit, die Branche zu erleben – es herrschte eine super Arbeitsatmosphäre unter den Leuten, alle kannten und duzten sich, von der Polizei bis zum Zoll.

Dein typischer Joballtag – wie würdest du ihn beschreiben?

Jeder Tag ist anders, wie auch die unterschiedlichen Wünsche unserer Kunden. Als Teamleitung von insgesamt sechs Mitarbeitenden habe ich auch viel mit Buchhaltung, Dienst- und Urlaubsplanung, der Vergabe von Inforeisen, Kundenanfragen und Wettbewerbsanalyse nach dem morgendlichen Lesen meiner E-Mails zu tun.

Wenn du an deine Arbeit denkst, was macht dich besonders stolz?

Wenn ich Kunden berate, dann erzähle ich immer eine authentische Geschichte. Möchte ein Kunde beispielsweise nach Südafrika, dann berichte ich, wie ich dort auf den Spuren von Nelson Mandela unterwegs war. So fiebern die Kunden richtig mit. Und wenn sie nach der Reise dann zu uns ins Büro kommen und sagen, wie wunderbar  ihre Reise war, dann ist das für mich das höchste Lob. Durch ihre Bestätigung weiß ich, dass ich alles richtig gemacht habe – und das ist ein sehr schönes Gefühl.

Das klingt, als wärst du schon fast überall auf der Welt gewesen?

Oh, leider noch längst nicht überall. Aber dank meiner eigenen Reiseerfahrungen kann ich viele persönliche Reisetipps beisteuern. Denn bei mir hört es nicht bei der normalen Reiseberatung auf, sondern ich versuche, so viele Infos wie möglich vom Kunden zu bekommen. Zum Beispiel mit wie vielen Kissen er gerne schläft, und versuche ihn dann am Urlaubsort damit zu überraschen. Dazu aktiviere ich meine Kontakte an vielen Orten der Welt, denn ich möchte, dass wir als Team überzeugen.

Wie profitieren Einheimische von eurem Angebot?

Alle Kunden, darunter natürlich auch die Einheimischen, profitieren von unserer ehrlichen und authentischen Beratung. So bringen wir auch mal Kunden von ihrem ursprünglichen Vorhaben ab, wenn wir merken, dass eine bestimmte Reiseart oder ein bestimmter Veranstalter einfach nicht zu ihm passt. Unsere Grundeinstellung ist: Der Mensch geht vor und nicht der Umsatz. Bei uns ist jeder herzlich willkommen, Fragen zu stellen. Sei es, wie man an Tickets für die Fußball-WM und andere Veranstaltungen kommt, sei es, was die besten Ziele für Hochzeits- oder Skireisen sind.

Was ist deine Rolle als Urlaubsmacherin?

Ich verkaufe Freude und neue Lebenserfahrungen und organisiere allen Kunden ihre individuellen Wow-Momente. Dabei ist es egal, ob es sich um einen günstigen Familien-Badeurlaub handelt oder um eine Luxus-Kreuzfahrt für 50.000 Euro. Jeder Kunde hat seinen magischen Moment verdient.

Ohne Menschen wie dich und deine Arbeit, was würde es da nicht geben?

Viele zufriedene Menschen, deren Urlaubsträume sich erfüllt habe.

Was bringt dir der Tourismus persönlich, aber auch dem Ort?

Man darf nicht vergessen, dass die Tourismuswirtschaft eine der weltgrößten Branchen ist. Der Tourismus schafft eine Vielzahl von Arbeitsplätzen, fördert lokale Wirtschaftskreisläufe und stärkt die Infrastruktur vor Ort. Und auch für mich persönlich wäre eine Welt ohne Tourismus nur halb so schön. Es würde einfach so viel fehlen, wenn man andere Kulturen, Religionen und vor allem Menschen in anderen Ländern nicht kennenlernen könnte. Das hat schon Aristoteles mit seinem Satz „Abenteuer sind erstrebenswert“ zum Ausdruck gebracht. Die Landeshauptstadt und ganz Bayern profitieren außerdem davon, dass wir nicht nur viele Bayern zum Urlaub machen ins Ausland schicken, sondern auch viele Touristen nach München holen.