Volker Herzog – Marketing-Profi für Dinosaurier
Volker Herzog, 45 Jahre alt, Marketing- und Vertriebsleiter im Dinosaurier Museum im Altmühltal, ermöglicht Urlaubsgästen und Einheimischen eine unvergessliche Zeitreise.
Für die Bewohner des Altmühltals liegt das Mesozoikum gleich um die Ecke. Und zwar im Dinosaurier Museum Altmühltal, wo sie Erdgeschichte hautnah erleben können. Ob bei den lebensgroßen Nachbildungen der Dinosaurier in freier Natur, ob in der „Mitmachmachhalle“, im Biergarten oder bei Kultur-Events – hier wird Urzeit zu schönster Freizeit. Kein Wunder, dass sich unter die Touristen so viele Einheimische mit Jahreskarte mischen…
War es schon immer dein Traum, mit Dinos zu arbeiten?
(lacht) Ich habe schon immer in Freizeiteinrichtungen gearbeitet, hatte aber nie etwas mit Dinosauriern am Hut und war zuerst sogar etwas skeptisch. Das Konzept dieser Einrichtung und der Gründer Michael Völker haben mich dann aber überzeugt. Michael’s Vision war es, nicht nur einen Freizeitort zu schaffen, sondern echte Dinosaurierskelette auszustellen. Das gibt es sonst nur in den großen Naturkundemuseen in Weltstädten wie New York.
Beruf oder Berufung – warum liebst du deine Arbeit?
Von beidem ein bisschen. Mir bereitet die Abwechslung am meisten Freude. Ich kümmere mich nicht nur um das Marketing und den Vertrieb, sondern habe auch mit Kooperationspartnern Kontakt und arbeite neue Themen und Sonderausstellungen aus. Das Tolle ist das direkte Feedback. Mein Büro ist hier vor Ort und ich sehe, welche Aktionen und Ausstellungsstücke gut ankommen und was wir verbessern können. Durch die Nähe spüre ich auch die Aufregung und Begeisterung der Besuchenden. Das Museum ist ein super Arbeitsplatz.
Wieso ist deine Arbeit auch für Einheimische relevant? Wie profitieren sie?
Unsere Gäste kommen von überall – auch aus der Region. Viele der Einheimischen haben sogar eine Jahreskarte und sind regelmäßig hier. Sie trinken Kaffee, nutzen die Spielplätze oder schauen unseren wissenschaftlichen Kollegen über die Schulter. Es gibt etliche Kids aus der Region, die Paläontologe oder Paläontologin werden möchten. Bei uns kann man super in diese Arbeit reinschnuppern – über längere Zeit im Rahmen eines Praktikums, beim „Girls & Boys Day“ oder bei einem Besuch mit der Schulklasse. Auch unsere Gastronomie und die Verwaltung vergeben Praktikumsplätze.
Was können Gäste und Einheimische hier noch erleben?
Ganz schön viel. In unserer „Mitmachhalle“ können sie nach Fossilien suchen, Drusen aufschlagen und original Haifischzähne aus dem Sand sieben. Wir haben zu jeder Jahreszeit verschiedene Mitmachaktionen. An „Dinoween“ (also unserem Dino-Halloween) haben wir eine Abendführung durch den mystischen Wald gemacht und im Winter gibt es Vorführungen zum Thema Steinzeit und Eiszeit. Und Kinder können hier ihren Geburtstag feiern, mit Spielen und einer Dino-Geburtstagstorte.
Profitieren auch regionale Firmen und Unternehmen vom Dinosaurier Museum?
Wir arbeiten viel mit Firmen und Handwerkern aus der Region zusammen und stellen sie auch immer wieder vor neue Herausforderungen. Ein Metallbauer zum Beispiel, der Spezialist für Treppen ist, baut aktuell einen metallischen Unterbau für unsere Originalskelette. Solche Aufträge gäbe es ohne das Dinosaurier Museum nicht. Wir achten sehr stark auf Regionalität und Nachhaltigkeit. In unserer Gastronomie verwenden wir zu 95 % Bioprodukte und wir versuchen, den Großteil davon lokal einzukaufen. Und: Ein Bauer aus der Umgebung produziert unser Bauernhofeis.
Es dreht sich aber nicht nur um Arbeit, wir bieten auch Tagungen und Feiern mit Catering an. Galaveranstaltungen unter echten Dinosaurierskeletten oder Sommerfeste auf unserer Museumsterrasse. Zu allem werden immer besondere Erlebnisse angeboten, etwa Museumsrundgänge oder Steinzeitvorführungen.
Ohne Menschen wie dich und deine Arbeit, was würde es da nicht geben?
Wir sind nicht nur Museum, wir sind ein Begegnungs- und Veranstaltungsort. Wir halten Vorträge, die sich um die Urzeit, aber auch um aktuelle Themen drehen – das Klima und die Klimaveränderungen etwa. Und gelegentlich gibt es auch kulturelle Sonderausstellungen. Im letzten Jahr haben wir in Kooperation mit der Münchner Künstlerin Judith Milberg die Ausstellung „Die Gogotten und Judith Milberg“ gezeigt. All das würde es ohne uns nicht geben.
Du bist natürlich nicht nur Urlaubsmacher, sondern auch selbst Einheimischer im Altmühltal – was bringt der Tourismus dir persönlich und der Region?
Durch den Tourismus gibt es immer wieder Neues zu entdecken, auch für die Einheimischen. Ob Ausflugsziele, Museen, Parks, oder auch Hotels – die sich gerade großartig entwickeln – hier im Altmühltal lässt der Tourismus viele Angebote entstehen. Das ist eine echte Bereicherung für alle.