Annalena Maier-Köck – Tausendsassa und Camping-Profi
Stellvertretende Geschäftsführerin, Kur-und Feriencamping Holmernhof Bad Griesbach
Liebst du deine Arbeit? Oh ja! Ich liebe alles daran. Den Kontakt zu den Menschen, anderen eine Freude zu machen, aber auch das Kreative, zum Beispiel meine Ideen einzubringen und Prospekte zu gestalten. Ich finde aber auch die Büroarbeit spannend. Die größte Anerkennung sind dabei das Lob und die glücklichen Gesichter der Gäste.
Bist du Newcomerin oder schon ein alter Hase in deinem Job?
Theoretisch ein alter Hase, meine Schwester und ich waren schon als Kinder von Kurgästen umzingelt; wir sind im Appartementhaus unserer Eltern in Bad Füssing aufgewachsen. Dann habe ich Hotelfachfrau gelernt. So bin ich mit meinen 25 Jahren schon seit acht Jahren im Beruf tätig. Es macht mich stolz, dass ich so jung schon viel Verantwortung trage.
War der Beruf schon immer dein Traum?
Es gab für mich gar keine andere Wahl. Aber nicht, weil ich musste, denn meine Eltern haben mir jede Freiheit bei der Berufswahl gelassen. Ich wollte einfach unbedingt in diese Branche, weil es mir von Anfang an so viel Spaß gemacht hat! Das ist bis heute so, und ich arbeite mit viel Leidenschaft.
Wie sieht dein typischer Joballtag aus?
Ich sehe mich als Mädchen für alles. Ich bin da, wo ich gerade gebraucht werde, an der Rezeption, am Kiosk, im Büro, in der Buchhaltung. Zudem bin ich immer auf der Suche nach neuen Ideen.
Können Einheimische euer Angebot auch nutzen? Wie profitieren sie?
In unser Restaurant „Zur Leibspeis“ kommen auch Einheimische und feiern bei uns zum Beispiel Taufen und Geburtstage. Und seit der Pandemie haben wir Urlaubsgäste aus dem Umkreis von 100 Kilometer. Viele machen jetzt Urlaub „daheim“.
Was ist denn deine Rolle als Urlaubsmacherin?
Wir machen Urlaub für Menschen, denen es um ihre Gesundheit geht. Sie finden bei uns die Therme, Therapie- und Wellnessangebote und einen Badearzt. Aber auch Kosmetik und einen Friseur.
Ohne Menschen wie dich und deine Arbeit, was würde es da nicht geben?
Wir bieten 60 Arbeitsplätze. Und wir steigern die Lebensqualität der Gäste, denn nach drei Wochen Badekur geht es einem einfach besser. Und zusammen mit Rotary gelingt es uns, Menschen zu helfen. Mein Vater ist Rotarier. Der Rotary Club Rottaler Bäderdreieck verkauft zum Beispiel in der Weihnachtszeit Adventskalender, mit dem die Teilnehmer tolle Sachen gewinnen können, und der Erlös geht an Menschen in Altersarmut. Wir haben jedem unserer 60 Mitarbeiter einen Adventskalender gekauft. Und wir verkaufen die Kalender auf dem Campingplatz. Zudem haben wir im Apartmenthaus ukrainische Flüchtlinge aufgenommen, denen wir mittels Rotary dabei helfen, Deutsch zu lernen und sie in die Betriebe zu integrieren. Auch bei uns arbeiten einige Geflüchtete. Wir haben selten solch nette, hilfsbereite und tapfere Menschen kennengelernt.
Was bringt der Tourismus der Region?
Ohne Tourismus gäbe es hier schlicht nichts. Wenn man vor gut 80 Jahren bei der Suche nach Erdöl nicht auf Thermalwasser gestoßen wäre – vielleicht wäre Füssing dann immer noch eine Ansammlung von sechs Höfen. Der Tourismus bringt Arbeitsplätze in fast allen Bereichen. Unsere Gäste gehen ja auch in die Supermärkte zum Einkaufen. Und zum Metzger. Und zum Bäcker.