Christian Sichert – Resortleiter und Ideen-Baumeister
Christian Sichert, 47 Jahre alt, Direktor Legoland Feriendorf in Günzburg
Im weltweit ersten Legoland Feriendorf können die Gäste direkt neben dem Park nicht nur in Lego thematisierten Themenhäusern übernachten: Das Übernachtungs-Angebot umfasst auch eine Pirateninsel, Burgen, Campingfässer und einen Campingplatz.
Warum liebst du deine Arbeit?
Mir gefällt der direkte Kontakt zu den Gästen, zu den Familien und Kindern. Wir wollen allen eine schöne, unvergessliche Zeit bereiten.
Bist du Newcomer oder schon ein alter Hase in deinem Job?
Irgendwas dazwischen, würde ich sagen. Ich arbeite schon lange im Hotel-Bereich, ich war viel im Ausland, in Griechenland, Ägypten, Spanien, Österreich, und nun bin ich schon fast 10 Jahre hier, im Legoland Günzburg.
Dein typischer Joballtag – wie würdest du ihn beschreiben?
Natürlich habe ich viel mit organisatorischen Dingen zu tun. Es geht um Dienstpläne und Abläufe, und um den Gesamtüberblick, damit die Qualität überall passt. Ich bin viel im Feriendorf unterwegs und schaue mir immer wieder alles an. Und wenn man da mit einem Namensschild herumgeht, dann ist man natürlich auch ein direkter Ansprechpartner für Gäste, die immer viele Fragen haben. So bin ich einfach immer mittendrin im Geschehen.
Was macht dich besonders stolz an Deiner Arbeit?
Gemeinsam sind wir hier schon stolz auf die Entwicklung. Als ich angefangen habe, hatten wir im Legoland Feriendorf 200 Zimmer, jetzt sind es 500. Das gesamte Resort hat nun 1500 Mitarbeitende. Das alles bei gleichbleibender Qualität anbieten zu können, das macht uns stolz.
Profitieren davon auch Einheimische? Wieso ist deine Arbeit auch für die Region und Einheimische relevant?
Den Legoland Park gibt es seit 2002, 2008 ist dann das Feriendorf dazugekommen. Das gesamte Resort wurde zu einem Booster für die Region. Natürlich hat Günzburg auch sonst viel zu bieten, eine schöne Landschaft und viele gute Fahrradwege. Aber das Legoland hat Günzburg bekannter gemacht. Das Feriendorf ist kein abgegrenzter Bereich, es gibt keinen Zaun. Das heißt, auch Einheimische können die Minigolfanlage, den Hochseilgarten oder die Bowlingbahnen nutzen und ohne Eintritt unsere 20 Spielplätze besuchen. Viele kommen auch gerne zum Sonntagsspaziergang vorbei. Wir bieten also einen Mehrwert für alle.
Siehst du dich als Urlaubsmacher?
Wir sind hier alle Urlaubsmacher. Wir bieten den Gästen eine schöne Zeit in einer Anlage mit Aktivitäten und Rückzugsmöglichkeiten. Wir sind glücklich, wenn die Menschen glücklich heimfahren. Und auf den einschlägigen Plattformen sehen wir dann die Resonanz; die Gästezufriedenheit in den Kommentaren ist gigantisch. Das freut uns Urlaubsmacher natürlich sehr.
Ohne Menschen wie dich und deine Arbeit, was würde es da nicht geben?
Ohne uns, also das ganze Team, würden viele Ideen fehlen. Es ist, wie wenn man vor einer Kiste Lego-Steinen sitzt: Es ist alles da, aber man braucht Ideen, um etwas zu bauen. Die vergangenen 10 Jahre würden hier anders aussehen ohne uns.
Was bringt der Tourismus dir als Einheimischer? Und was bringt er der Region?
Ich lebe seit vielen Jahren in Tourismusregionen. Das ist schon etwas Spezielles. Man freut sich über das größere Angebot, etwa bei Restaurants, bei der Infrastruktur, aber vor allem hat man diesen Dienstleistungsgedanken, diese spezielle Denkweise. Die Lebensqualität ist durch den Tourismus schon eine andere, sei es hier, sei es im Allgäu, sei es am Mittelmeer. Klar beschwert sich auch mal jemand, er würde beim Italiener in der Stadt keinen Platz mehr bekommen, weil da so viele Gäste vom Legoland sitzen. Aber man muss sich auch fragen, ob sich die ganzen Gaststätten in Günzburg ohne das Resort halten könnten, ob es also den Italiener überhaupt noch gäbe, ohne Tourismus.