Jakob Portenlänger – Der junge Mann im Alten Wirt
Dank Jakob Portenlänger, Hotelier und Wirt in vierter Generation, genießen Urlaubsgäste und Einheimische in Grünwald und München echte bayerische Wirtshauskultur.
Der Alte Wirt in Grünwald: Ein Erlebnis für Urlauber, ein Zuhause für Einheimische. Und ein Bindeglied zwischen den einen und den anderen. Denn, sagt Jakob Portenlänger, „die kommen hier viel schneller ins Gespräch als im Sessellift.“
Schon als Kind zog Jakob das Treiben in der Küche magisch an und er nutzte jede Gelegenheit, beim Bierausschank zu helfen. „Es war schon immer mein Traum, Wirt und Hotelier zu sein“, sagt der 33-jährige Geschäftsführer und Inhaber des Alten Wirts in Grünwald. Dafür lernte er Koch, studierte Hotelmanagement, arbeitete in der Schumann’s Bar sowie im Designhotel Roomers in München, bis er schließlich den elterlichen Betrieb übernahm.
Treue einheimische Gäste
Jeder Tag steckt seither voller Überraschungen und Herausforderungen und der junge Chef hilft da aus, wo es gerade brennt. Er kümmert sich auch intensiv um die Auszubildenden, denen er seine Freude an der Branche weitergeben will, überblickt die Zahlen und setzt sich im Wirtshaus zum Ratschen zu seinen Gästen. „Die Zeit nehme ich mir immer, da ich eine Beziehung zu meinen Gästen aufbauen, ein ehrliches Feedback bekommen und auch wissen will, was sie von uns erwarten.“ Zu den Gästen zählen auch viele Einheimische, die sich unter anderem dort zu Stammtischen treffen. „Einige Stammtische habe ich von meinem Vater übernommen, aber es haben sich auch neue gefunden, wie die Damen, die immer zum Bridge spielen kommen“, erzählt Jakob. Seine Wertschätzung für diese Treue drückte er jüngst durch „schöne neue Stammtisch-Schilder“ aus. Jeden Abend wird ein frisches Holzfass Bier angezapft und einmal im Monat findet ein Jazz-Frühschoppen statt.
Wirtshaus als Bindeglied
„Ich sehe den Alten Wirt als Bindeglied zwischen Urlaubern und Einheimischen, denn im Wirtshaus kommt man schneller ins Gespräch, als wenn man hintereinander im Sessellift sitzt. Dabei bemerken dann beide Seiten rasch, dass jeder eigentlich dasselbe will, wenn er wegfährt – schöne Erlebnisse und Eindrücke mit nach Hause nehmen“, berichtet der Wirt. Tourismus ist eben ein Gemeinschaftsprodukt. Viele Kontakte seien so bereits entstanden. Hatten Gäste beispielsweise ein Problem mit ihrem Auto, rief Jakob einen örtlichen Mechaniker an, der meinte: „Schick sie schnell rüber in die Werkstatt, dann kriegen wir das schon hin.“ Für ihn gehören diese Momente zu den vielen Gründen, warum er seinen Job liebt. „Es ist immer wieder ein Erlebnis für mich, dass das Ergebnis unserer Arbeit so direkt spürbar ist. Wie die leuchtenden Kinderaugen nach dem Essen, die noch nach einer Kugel Eis verlangen oder ein glückliches Hochzeitspaar, das seine Feier in vollen Zügen genießt. Das zu erleben, macht mich glücklich.“
Eins in Grünwald, eins in München
Der Alte Wirt sei auch ein Zuhause für viele Einheimische, die mal eine Auszeit brauchen. „Bei uns werden sie erkannt und kennen viele Leute, da fühlen sie sich wohl.“ Apropos Gefühle: Dass er das Wirtshaus in vierter Generation weiterführen und -entwickeln darf, darauf ist Jakob stolz. Genauso wie auf sein „sensationelles“ Team, das mit viel Leidenschaft gerne für die Gäste da ist. Zusammen mit seinen beiden jüngeren Geschwistern, Theresa und Xaver, hat er noch ein Produkt, wie er es ausdrückt, auf dass er stolz ist: das 2018 eröffnete bayerische Wirtshaus „Xaver’s“ in München in der Rumfordstraße. Eine Wirtschaft, die auch junge Menschen anspricht – zünftig und doch stylish, traditionell und gleichzeitig nachhaltig, typisch bayerisch und sehr weltoffen. Eine Erweiterung der Münchner Gastronomie-Landschaft und ein Treffpunkt für viele Einheimische. Im „Xaver’s“ kümmert sich Jakob um die Zukunftsplanung, er sei eine Art externer Berater, aber familienintern.
Regionale Wertschöpfungskette
Seine Rolle als Urlaubsmacher sah Jakob schon immer als Pionierrolle an, insbesondere was das Thema Nachhaltigkeit angeht. Damit wuchs er auch auf, denn sein Vater setzte schon früh auf reine Bioprodukte – aus Überzeugung. „Der Alte Wirt ist seit 16 Jahren biozertifiziert und als Ausbilder von Fachkräften für die Gastronomie, also den Urlaubsmachern von morgen, sehe ich Nachhaltigkeit als das springende Thema an“, erklärt er. Durch den Fokus auf biologische und lokale Lebensmittel und der damit zusammenhängenden Wertschöpfungskette, in der jeder fair behandelt wird, wolle er sicherstellen, dass es auch künftig junge Menschen gibt, die Gefallen an der Branche finden. „Denn Bayern ist so schön, da werden immer viele Urlauber kommen. Dafür braucht es gut ausgebildete Fachkräfte aus der Region.“