Hakan Ardic – der Mobilitäts-Botschafter
Hakan Ardic ist Vizepräsident beim Münchner Start-up Wirelane.
Hakan Ardic, 48 Jahre alt, gebürtig aus dem Rheinland, ist Vice President Hospitality & Mobility bei Wirelane, einem Ladesäulen-Anbieter für Elektromobilität in München.
Wer bist du? Wo kommst du her? Was ist dein Beruf und wo übst du ihn aus?
Ich heiße Hakan Ardic, bin 48 Jahre alt, komme aus dem Rheinland und pendle aktuell zwischen München und Berlin. Meine berufliche Position nennt sich Vice President Hospitality & Mobility bei Wirelane, einem Ladesäulen-Anbieter für Elektromobilität.
Warum liebst du deine Arbeit?
Was ich tue, sehe ich nicht als Arbeit an, denn es bereitet mir Spaß und Freude und ist eine echte Berufung. Ich liebe es, mein Wissen mit anderen Menschen zu teilen, weshalb ich auch als Dozent im Bereich Mobilität für den Studiengang Nachhaltigkeitsmanagement an der Deutschen Hotelakademie arbeite.
Bist du Newcomer oder alter Hase?
Sowohl als auch. Da ich schon sehr viel Berufserfahrung habe, bin ich ein alter Hase, aber da die technische Entwicklung in unserem Bereich sehr schnell geht, sehe ich mich auch als Newcomer, der über die Arbeit mit den Studenten viel mit der nächsten Generation zu tun hat und dadurch von ihr lernt.
Wie bist du zu deiner derzeitigen Tätigkeit gekommen? War es schon immer dein Traum? Gab es Umwege?
Mein Traum war es eigentlich, Fußballprofi zu werden. Als Jugendspieler bei Alemannia Aachen in der höchsten Liga war ich relativ nah dran, aber es hat dann doch nicht funktioniert. Da meine Familie aus der Türkei kommt und unsere Verwandten in ganz Europa verteilt sind, bin ich schon als Kind viel gereist – das hat mich schon immer gereizt. So lag es nahe, im Tourismus zu arbeiten. Zuerst absolvierte ich eine klassische Ausbildung zum Tourismuskaufmann, studierte danach noch Tourismus und arbeitete für den Reiseveranstalter Thomas Cook. Dabei war ich auch zehn Jahre im Ausland tätig. Ich leitete das Büro in Bangkok und war in Kuba, Griechenland, Spanien, Portugal und der Türkei beschäftigt. Diese Zeit hat mich sehr geprägt und zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin. Danach fing ich als Area Manager DACH bei der Expedia Group an und wechselte später als Head of Market Management zum Mobility- und Chauffeurservice-Anbieter Blacklane. Dies war mein Einstieg in die Mobility-Branche. Über Beratungsmandate kam ich dann zum Start-up Wirelane, wo ich seit 2019 fester Bestandteil des Teams bin.
Dein typischer Joballtag – wie würdest du ihn beschreiben?
Ich bin Frühaufsteher und jeden Morgen schon um fünf Uhr auf den Beinen. Ich bereite mich in dieser Zeit auf den Tag vor und kümmere mich auch um meinen achtjährigen Sohn, der wochenweise bei mir lebt. Da ich zwischen München und Berlin pendle, gestalten sich meine Tagesabläufe unterschiedlich. Insgesamt verbringe ich sehr viel Zeit in Besprechungen und beim Netzwerken, bin aber auch als Speaker auf Podiumsdiskussionen und auf Veranstaltungen unterwegs, wo ich unser Unternehmen repräsentiere.
Wenn du an deine Arbeit denkst, was macht dich besonders stolz?
Ein glückliches und zufriedenes Team, das Freude an der Arbeit hat. Spaß ist ein wichtiger Faktor bei dem, was wir tun. Denn wir wollen ja zu nachhaltigen Veränderungen in der Gesellschaft beitragen.
Wie profitieren Einheimische von eurem Angebot?
Wir bieten beispielsweise E-Auto-Ladelösungen für Hotels an, richten uns also an Touristen, an Geschäftsreisende, einfach an alle, die mit dem E-Auto unterwegs sind. Also auch an Einheimische, denn auch sie haben Zugang zur Lade-Infrastruktur.
Was ist deine Rolle als Urlaubsmacher?
Früher war ich in einer klassischen Urlaubsmacherrolle tätig. Heute kann ich dazu beitragen, dass Urlauber ihr Auto unkompliziert laden, sorgenfrei Ausflüge machen und ihre Rückreise antreten können.
Ohne Menschen wie dich und deine Arbeit, was würde es da nicht geben?
Wir gestalten, planen und entwickeln den Weg hin zu einer nachhaltigeren Mobilität. Zudem bin ich ein Boardmitglied beim Green Tourism Camp, einem nachhaltigen Barcamp für Hospitality, Touristik, Wissenschaft und Zulieferindustrie, um auch dort das Thema Nachhaltigkeit im Tourismus proaktiv zu gestalten. Wir arbeiten außerdem mit den Kommunen im Landkreis München und den Stadtwerken München und unterstützen sie dabei, die Elektromobilität schneller auszubauen und die Menschen dafür zu sensibilisieren. Deshalb fühle ich mich auch als Botschafter für Nachhaltigkeit und Elektromobilität. Und hoffe, dass es so läuft wie bei vielen Innovationen: Am Anfang macht einer etwas und alle denken, das ist doch verrückt. Aber je mehr die Leute darüber Bescheid wissen, desto mehr setzt es sich durch.
Was bringt dir Tourismus persönlich?
Beruflich erweitert er meinen Horizont und bringt mich immer wieder auf neue Gedanken und Ideen. Als Privatmensch entspannt und erdet der Tourismus mich, denn ich liebe es, in den Bergen zu sein.
Und dem Ort?
München zum Beispiel profitiert davon, dass sich kreative Unternehmen hier niederlassen. Dadurch entstehen viele innovative Ideen und Konzepte und es können Investitionen in die Infrastruktur getätigt werden, welche die Stadt zu einem lebenswerten Arbeits- und Lebensraum machen.